Neuigkeiten
FB Geschichte Geschichtsexkursion 11
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Diese Erfahrungen haben unser historisches Wissen erweitert und uns eine neue Perspektive auf wichtige Aspekte der Geschichte geboten. Im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung erhielten wir interessante Einblicke in das Schicksal von Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs und danach vertrieben wurden. Die Ausstellungen verdeutlichten die Auswirkungen dieser Ereignisse und betonten auch den Aspekt der Versöhnung. Das Jüdische Museum Berlin war eine faszinierende Erfahrung, bei der wir mehr über die jüdische Kultur und Geschichte erfahren konnten. Die Architektur des Gebäudes selbst war beeindruckend und die Ausstellungen boten interessante Informationen über das jüdische Leben sowie die Schrecken des Holocausts. Der Workshop beim Berliner Unterwelten e. V. konzentrierte sich auf das Thema Fluchttunnel. Es war spannend, mehr über die unterirdischen Bunker und Tunnel zu erfahren, die während des Krieges genutzt wurden. Diese Einblicke zeigten uns, wie Menschen damals versuchten, vor Verfolgung und Gewalt zu fliehen. Abschließend besuchten wir das Dokumentationszentrum Topografie des Terrors, das sich intensiv mit den Gräueltaten des Nazi-Regimes auseinandersetzte. Die Ausstellungen und Dokumente boten uns einen umfassenden Einblick in diese dunkle Zeit der Geschichte und unterstrichen die Wichtigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Wir konnten bei diesen Gelegenheiten unser Wissen über die verschiedenen Geschichtsfelder erweitern. Es ist wichtig, solche Einrichtungen zu besuchen, um sicherzustellen, dass wir die Vergangenheit verstehen und aus ihr lernen können.
FB Politische Bildung Politik hautnah erleben - Planspiel der 10. Klassen im Landtag
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„Die Entstehung von Gesetzen ist ein komplexer Prozess, den wir Schüler*innen der Klassen 10/2 und 10/4 in einem politischen Planspiel kennenlernen durften. Natürlich existieren bei allen Entscheidungen immer Parteien, welche für und gegen einzelne Gesetzesvorhaben sind. Um genau diese Situation zu erfahren und zu simulieren, wurden wir alle in fiktive Parteien mit unterschiedlichen Positionen zu dem Gesetzesvorhaben eines Verkaufs- und Verzehrverbots von Alkohol bei Jugendlichen eingeteilt. Schwere Alkoholvergiftungen nach Komatrinken, Flatrate-Partys oder Kampftrinken von Jugendlichen sind größer werdende Probleme. Was kann man tun, um Jugendliche zu schützen? Darauf gaben wir als Abgeordnete eine Antwort. Es folgten spannende Diskussionen in den Ausschüssen, Reden und Abstimmungen im Plenarsaal, sodass durch das Mehrheitsprinzip und durch Kompromisse ein gutes Gesetz entstanden ist und alle guten Gewissens den Landtag verlassen konnten.“
Gesa, Klasse 10
WBGym Einschulungs-/Aufnahmefeiern am Weinberg-Gymnasium zum Schuljahr 2023/2024
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1. Durchgang 16.30 - 17.30 Uhr
Pause
2. Durchgang 18.00 - 19.00 Uhr
FB Sport Hockeymannschaft der Schule gelingt erneut der Einzug ins Bundesfinale
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In beiden Spielen konnte die Hockeymannschaft des Weinberg-Gymnasiums deutliche Siege verzeichnen und zog in seiner Altersklasse als beste männliche Schulmannschaft Brandenburgs in das Bundesfinale ein, welches im Herbst in Berlin stattfinden wird. Im vergangenen Jahr qualifizierte sich die Hockeymannschaft des Weinberg-Gymnasiums ebenfalls für den Wettkampf der besten Hockeymannschaften der Bundesländer und belegte dabei Platz 11. Im diesjährigen Bundesfinale möchte man besser abschneiden und verfolgt das Ziel unter die besten 8 zu gelangen. Die gesamte Schule freut sich über den erneuten Einzug ins Bundesfinale und wünscht den Jungs viel Spaß und Erfolg für den anstehenden Wettkampf im Herbst.
FB Geschichte „Willkommen im Stasiknast“ - Ein Exkursionsbericht
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Haftgründe
Die Gründe für die Inhaftierung durch das Ministerium für Staatssicherheit waren hauptsächlich Fluchtdelikte, Spionage, Hetze & staatsgefährdende Propaganda. Rund 4500 Häftlinge wurden aufgrund dieser „Straftaten“ bestraft. Dabei wurden die meisten in den Stichjahren 1953, 1961 & 1988 gefangengenommen. In diesen Jahren fanden zahlreiche Volks- und Bürgeraufstände statt.
Sogenannte „Antisowjethetze“, Mitwisserschaft & ungesetzlicher Grenzübertritt waren streng untersagt. Auch der dort anwesende Zeitzeuge, Peter Bieber, wurde wegen solch einem Grenzübertritt in Haft gebracht. Bieber leistete zudem auch Fluchthilfe, indem er Menschen von der DDR zu BRD-Besatzungszonen brachte. Dieses Vorgehen wurde damals als „Menschenhandel“ bezeichnet und bestraft.
Weitere, eher unpopuläre, Gründe für die Haft waren: staatsfeindliche Kontaktaufnahme, „Rowdytum“ und Staatsleugnung.
Das Verhör
Für das Verhör wurden die Insassen in einen Verhörraum geführt, der aussah wie ein reguläres Büro. In dem Raum befanden sich zwei gegenübergestellte Tische: einen für den Vernehmungsoffizier und einen für den zu Verhörenden. Zudem stand auf dem Tisch des Offiziers ein Telefon, ein Aufnahmegerät und eine Lampe, wohingegen der Tisch des Insassen leer war. Nicht zu vergessen ist das geheime Aufnahmegerät in der Schublade des Schreibtisches, von dem der Insasse nichts mitbekam.
Die Staatssicherheit wandte keine Gewalt an, um den Insassen Informationen zu entlocken. Sie nutzten lediglich psychische Manipulationstaktiken und Täuschungen, um künstliches Vertrauen oder Unsicherheit zu verursachen.
Sie boten im Gegenzug bei einer Zusammenarbeit mit Organen der „Stasi“ eine erleichterte Haftstrafe an. Weigerten sich die Häftlinge, wurde ihnen mit schlimmen Folgen gedroht, wie zum Beispiel Bestrafung der Angehörigen.
Das Wachpersonal
In einem Gefängnis gab es immer vier Gruppen mit je sieben Wärtern, die die Häftlinge in einem Schichtsystem bewachten. Unter anderem haben sich Studenten und angehendes Personal als Häftlinge ausgegeben, um verdeckt den Insassen zusätzliche Informationen zu entlocken.
Die Aufnahmeprozedur und die Haft wurden als sehr erniedrigend und angstbehaftet beschrieben, was uns sehr zum Nachdenken brachte. Beispielsweise wurden Fotos von Häftlingen auf einem Stuhl gemacht, wobei nicht gesprochen wurde und der Stuhl, mittels eines Hebels, ruckartig bewegt wurde. Außerdem musste Häftlingskleidung getragen werden, die oft zu groß oder zu klein war, was wiederum zur Erniedrigung diente. Wir waren sehr überrascht, dass die Häftlinge keinen Kontakt zueinander haben durften. Dies wurde vom Haftpersonal sehr streng überwacht.
Der Haftalltag
Der Haftalltag war folgendermaßen gestaltet: Die Insassen lebten zu viert bis fünft in 7 m2 großen Zellen. Sie nutzen Holzpritschen als Bett. Im Winter wurden die Zellen kaum geheizt. Zudem wurde den Insassen Körperhygiene teilweise verwehrt. Dadurch verbreitete sich häufig Ungeziefer, wie Läuse, Flöhe oder Wanzen.
Die Hausordnung war sehr streng:
- Die Häftlinge mussten der Hausordnung und der Anweisungen der Wärter Folge leisten.
- Bei Betreten einer Zelle durch einen Aufseher mussten die Insassen aufstehen, eine gerade Haltung einnehmen und mit dem Gesicht zum Fenster stehen.
- Sie wurden um 5 Uhr geweckt. Danach mussten sie ihre Zelle reinigen und sich waschen. Gefrühstückt wurde von 6 bis 7 Uhr und die Mittagsverpflegung fand um 12:30 Uhr statt. Abendessen gab es um 17 Uhr. Um 21 Uhr war Nachtruhe und die Insassen wurden in ihre Zellen gebracht und eingeschlossen.
- Verboten war zum Beispiel, das Verursachen von Lärm, das Beschmutzen von Gegenständen und das Kommunizieren mit anderen Insassen, durch z.B. Klopfen oder Pfeifen. Zudem wurden sie bei einem Verstoß gegen die Regeln in der JVA bestraft und ggf. auch zusätzlich strafrechtlich belangt.
Die Insassen durften auch einmal am Tag für 45 Minuten nach draußen in den Innenhof. Aber selbst dort durften sie nicht miteinander sprechen. Bei Einzelhaft verbrachten die Häftlinge ihren Hofgang voneinander getrennt in kleinen Räumen unter freiem Himmel.
Hygiene und Ernährung
Die Hygiene der Häftlinge innerhalb und außerhalb der Zellen war auf ein Minimum reduziert.
Als Toilettenalternative gab es einen Eimer, der täglich entleert wurde. Ein Waschbecken mit Seife und Spiegel gab es dennoch. Toiletten und fließendes Wasser wurden erst im Zuge von Sanierungsarbeiten in den 1970er Jahren installiert. Die Spülkästen der Toiletten waren außerhalb der Zelle angebracht, da die Kette der Spülung zum Suizid nutzbar war, im Spülkasten Gegenstände versteckt werden konnten und ggf. verbotene Gegenstände in der Toilette heruntergespült werden konnten.
Duschen gab es in den Zellen keine, dafür aber Gemeinschaftsduschen. Die Kleidung der Häftlinge wurde mit Waschmaschinen durch das Personal gewaschen.
Zum Essen gab es einfache, günstige, kleine Essensrationen. Es gab nie Obst oder Gemüse, was zum Vitaminmangel bei den Insassen führte. Zum Frühstück gab es zwei Scheiben Brot mit Marmelade oder Malzkaffeelorke. Zum Mittagessen gab es Montag bis Samstag Suppe und sonntags Kohlrouladen. Zum Abendessen gab es wieder zwei Scheiben Brot, mit Margarine bestrichen, dazu eine Wurstscheibe, Malzkaffee oder Tee. Die medizinische Versorgung war dürftig. Später gab es eine Zahnarztpraxis.
Zeitzeugengespräch
Peter Bieber war der Name des Zeitzeugens, dessen Geschichte wir bei unserer Exkursion in der Gedenkstätte Lindenstraße erfahren durften. Sehr detailliert ging er auf die Aspekte ein, die seinen Wunsch und Entschluss zur Flucht aus der DDR formten und stellte uns seine Reise mit Niederlagen und Erfolgen dar.
Geboren 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, erlebte der junge Peter Bieber die schwere Nachkriegszeit noch mit. Er kam in Königsberg (Ostpreußen) zur Welt, wurde aber 1948 vertrieben und zog schon bald mit seiner Mutter auf die Insel Hiddensee. Sein Vater jedoch zog nach Hannover. Außer einer Klassenfahrt nach Berlin verließ er seine Heimat so gut wie nie. Nach Bau der Mauer 1961, realisierte der heranwachsende junge Mann, dass das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik nicht so frei war, wie er sich es wünschte. Bereits in seiner Jugend hatte er große Interesse an Literatur und wollte sich bilden. So besuchte er die Leipziger Buchmesse, um dort Bücher aus dem Westen und aller Welt vorzufinden. Doch erst als er in den Buchhandlungen der DDR mit den Anmerkungen zurückgewiesen wurde, dass es die gemerkten Niederschriften dort nicht gäbe, verstand er, dass er in einem solchen Staat seine Freiheit nie finden würde.
Nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen der Flucht über Österreich und Tschechien, beschloss er den Westen Deutschlands direkt ins Visier zu nehmen. Durch die Hilfe eines Möbelhändlers, der bei den Grenzwachen bekannt war und dort ernstes Vertrauen genoss, gelang ihm 1970, versteckt in einem Schrank auf der Ladefläche eines Lastkraftwagens des Möbelhändlers, die Flucht nach Westdeutschland.
Nach seiner Flucht half er noch 11 weiteren Personen die Grenze zu überschreiten und aus der DDR zu fliehen. Durch ein Missgeschick wurde er jedoch von der Staatssicherheit ertappt und für 10 Jahre in ein Übergangsgefängnis in Brandenburg an der Havel inhaftiert. Glücklicherweise kaufte die Bundesrepublik Deutschland ihn 5 Jahre früher frei und schenkte ihm somit die Freiheit.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Exkursion eine sehr gute Möglichkeit war, den Unterrichtsstoff zu vertiefen und zu visualisieren. Die dortigen Aufgaben waren ansprechend gestellt und eine schöne Abwechslung zum Schulalltag. Die neuen Informationen zu den einzelnen Unterthemen wurden zum Schluss ausgewertet und verglichen, wodurch wir uns neue Kenntnisse aneignen konnten. Insgesamt war es ein lehrreicher Tag, weshalb wir auch anderen 10. Klassen einen Besuch der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam empfehlen würden.
Ein großer Dank für die vielen neuen Eindrücke richtet sich noch einmal an das Personal der Gedenkstätte Lindenstraße sowie an den Zeitzeugen Peter Bieber.